Ach, hör mir doch auf mit Lessing…
Ja, natürlich: Nathan der Weise, Minna von Barnhelm, Emilia Galotti, das kennen wir doch alles. Aber wenn Sie meinen, Sie hätten von und über Lessing schon alles gehört, dann liegen Sie vermutlich falsch.
Wußten Sie, daß Lessing bereits in seiner Jugend lyrische Gedichte schrieb? Aufgeklärt war er auch schon früh, darum hat seine Schwester Dorothea seine allzu „frivolen Verse“ leider ins Feuer geworfen. Aber zum Glück sind viele seiner „Kleinigkeiten“ erhalten geblieben. Jede Menge „Ermunterungen zum Vergnügen des Gemüts“, wie er seine Lieder und Gedichte nannte, und die bereits zu seinen Lebzeiten von namhaften Komponisten vertont wurden. Da wurde gesoffen und geliebt, gelacht und gespottet, sowohl über das Allzu-Menschliche als auch über die großen Themen, die ihn später noch bewegen sollten.
Gabrielle Heidelberger schlüpft in diesem Programm selbst in die Rolle von Lessing, der in unsere Zeit zurückgekehrt ist. Die von Thomas Bierling neu vertonten Lieder kommen nun im jazzig-chansonesken Gewand daher. Ergänzt durch Rezitationen zahlreicher weiterer Gedichte und Texte wird daraus eine abgerundete Reflexion darüber, was sich 250 Jahre nach Lessing denn nun verändert hat – oder vielmehr, was nicht.